Autor: Chris Kyle, Jim DeFelice, Scott McEwen Genre: , ,
Bewertung

Klappentext:

Seine Kameraden nennen ihn »Legende«, seine Feinde »Teufel« …

Chris Kyle diente von 1999 bis 2009 bei den US Navy SEALs und verzeichnete in jener Zeit den höchsten »Bodycount« – also die höchste Zahl an tödlichen Treffern – in der amerikanischen Militärgeschichte. 160 gezielte Liquidationen schreibt ihm das Pentagon offiziell zu.
In dieser eindringlichen Autobiografie erzählt der geborene Texaner, der schon als Kind auf Jagdausflügen mit seinem Vater das Schießen lernte, die Geschichte seiner außergewöhnlichen Karriere. Nach dem 11. September 2001 wurde er im Kampf gegen den Terror an die Front geschickt und fand kurze Zeit später seine Berufung als Scharfschütze. Hart und ehrlich redet Kyle über die Schattenseiten des Krieges und das brutale Handwerk des Tötens.
Seine Frau Taya kommt in bewegenden Einschüben zu Wort, in denen sie schildert, wie der Krieg sich nicht nur auf ihre Ehe und ihre Kinder auswirkte, sondern auch auf ihren Mann.
Sniper ist das Psychogramm eines staatlich legitimierten Todesschützen und ein fesselnder Augenzeugenbericht aus dem Krieg, den nur ein Mann erzählen kann.

Mein Fazit:

Der Titel verspricht viel. Endlich, so hoffte ich, würde ich über Einsatztechniken und Vorgehensweise dieser legendären Soldatenelite aufgeklärt. Weit gefehlt! Die originale englischsprachige Ausgabe spricht bescheiden von einer Autobiographie. Und das ist es auch. Aber was für eine!

Dem Leser wird berichtet, wie der Hauptdarsteller zu seinem Beruf kam. Man erfährt, wie er denkt, wie seine Kameraden denken und wie man sich die Ausbildung zum Navy-Seal und einen Einsatz im Irak vorzustellen hat.
Details der Einsätze, wie z.B. ein von Feinden besetzter Raum konkret betreten wird oder wie man in ein Gebiet einsickert, werden nicht verraten. Aber die Atmosphäre ist gut getroffen, fast bis zum Überdruss berichtet er über seine zahlreichen Einsätze vor Ort.
Dazu sind etliche Beiträge seiner Frau aufgeführt, die ihre Sorgen in der Heimat aufzeigen. Gegen Ende werden auch die körperlichen und seelischen Probleme aufgezeigt, die sich nach rund zehn Jahren Dienstzeit eingestellt haben.

Bemerkenswert ist sein Wahlspruch, den er von einem gefallenen Kameraden übernommen hat: „Despite what your momma told you… Violence does solve problems“ (Trotz allem, was deine Mama dir sagte… Gewalt löst Probleme)

Das Buch hinterließ mich nachdenklich, ich sehe nun den Beruf des Soldaten mit anderen Augen. Es ist ein Buch, das durchaus lesenswert ist, auch wenn man nicht alles erfährt, was man vielleicht erfahren möchte.

Ich vergebe vier von fünf Punkten