Autor: Gabriella Engelmann Genre:
Bewertung

Klapptext

»Kommen Sie uns jederzeit in Keitum besuchen, und bleiben Sie, solange Sie wollen.« Immer wieder liest die 45-Jährige Hamburger Galeristin Paula die Einladung auf der hübschen Karte mit dem reetgedeckten Haus, der friesisch blau gestrichenen Tür, romantisch umrankt von Sylter Rosen. Seit Wochen geht ihr der wesentlich jüngere Vincent, der sie so offen umschwärmt, nicht aus dem Kopf. Dabei ist sie doch glücklich in ihrer Ehe mit Patrick – oder ist es nur die Gewohnheit, die da spricht? Soll sie einen Neuanfang wagen oder festhalten, was sie hat? Ein Inselurlaub als Gast der Buchhändlerin Bea und deren Nichte Larissa soll helfen, Klarheit in Paulas Gedanken und Gefühle zu bringen …

Cover

Ich mag das Cover wirklich gerne. Wenn ich an Sylt denke, denke ich automatisch auch an solche Häuser, sowie viel Natur. Damit passt das Cover natürlich super zum Buch und es würde mich sicherlich auch ansprechen, wenn ich ihm irgendwo in einer Buchhandlung über den Weg gelaufen wäre.

Eigene Meinung

Ich muss noch etwas zu meiner Rezension sagen, bevor ihr weiter lest: Ich habe die letzten Tage einige Rezensionen gesehen und auch Meinungen von Freunden eingeholt, die alle rund herum begeistert waren von diesem Buch. Ich muss sagen, ich kann mich in diese Lobeshymnen nicht ganz einreihen. Inselsommer hat auch mir gut gefallen, das ist keine Frage. Ich hab aber leider ein paar (mich störende) Aspekte gefunden, die mich beim lesen irritiert haben. Zur Geschichte möchte ich allerdings keine großen Worte verlieren, da ich der Meinung bin, dass sollte man lieber selbst lesen.
Allerdings muss ich trotzdem ein bisschen was dazu sagen, da der Inhalt an und für sich der einzige Punkt war, der mir hin und wieder Probleme bereitet hat. Vor allem auf Ende zu wurde mir die Handlung einfach zu vorhersehbar. Ich hätte gerne irgendeine Entwicklung gehabt, die mich wirklich überrascht, aber die gab es nicht. Da erinnere ich mich vor allem an eine Stelle fast am Ende. Paula schreibt eine Email und ich dachte an dieser Stelle noch „Oh je, das gibt ein Problem.“ Zwei Seiten (es waren ein paar mehr) war dann genau dieses „Problem“ ausschlaggebend für eine weitere Email, die Paula ziemlich aus der Fassung gebracht hat. Aufgeklärt wurde der Sachverhalt erst viel später, aber ich wusste seit der ersten Email, was das Problem ihres Mannes (Paul) mit der Email von Paula war. Was mir wieder rum eine Menge an Überraschung genommen hat, als es später aufgeklärt wurde und ich mir nur dachte „Aha. Das wusste ich schon seit 20 Seiten…“.
Außerdem mag ich seit „Inselzauber“ Nele nicht und konnte mich auch hier nicht mit ihr anfreunden. Gut, in diesem Fall hatte sie keinen allzu großen Auftritt und für Paula konnte ich deutlich mehr Sympathien entwickeln. Zeitweise ging mir Paula aber auch etwas auf die Nerven. Da schwelgt sie gerade in tiefstem Kummer hat aber nichts besseres zu tun, als anderen Menschen zu helfen. Am Ende hilft ihr diese Ablenkung sicherlich um mit ihren Problemen abzuschließen und dadurch deutlich freier zu werden. Allerdings kenne ich diese Typus Mensch nur zu genau (gehört selbst dazu). Man neigt seine Probleme zu vergessen, in dem man anderen Menschen hilft, aber genau das kann auch gehörig nach hinten los gehen. Vor allem dann, wenn man wie Paula dazu neigt, anderen Leuten bei Eheproblemen und anderen Problemen zu helfen, die einem selbst immer wieder vor Augen führen, was man für Probleme hat. Das führt nur dazu, dass man innerlich unsicher wird und in Wunden Salz hineinstreut. Ich weiß, wie schwer es ist, aber ab und an muss man auch einfach mal „nein“ sagen, egal wie schwer es fällt. Deswegen habe ich mich umso mehr gefreut, als Paula endlich begonnen hat Sylt zu genießen und sich nicht mehr den ganzen Tag in ihrem Kummer ertränkt hat.
Da muss ich zum Abschluss auf einen anderen Punkt zu sprechen kommen, der mir sehr gut gefallen hat. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, außerdem habe ich mich von der ersten Sekunde an wieder heimisch auf Sylt gefühlt. Es ist einfach so liebevoll und Detail-freudig geschrieben, dass ich mich auf Sylt wirklich wohl gefühlt habe.

Fazit

Man kann dieses Buch wunderbar lesen, selbst ohne den Vorgänger „Inselzauber“ zu kennen. Ich kann es nur empfehlen, es läd einfach nur zum Träumen ein. Man erfährt nicht nur über Paula und Sylt im allgemeinen etwas, sondern im Hintergrund werden immer wieder Missstände auf der Insel angesprochen (sehr hohe Lebenshaltungskosten u.a.)

Preis: 8,99 €
Dateigröße: 799 KB
Ungefähre Seitenanzahl: 432
Verlag: Knaur
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