Autor: Thomas Herzberg (Autor), Inge Herring (Herausgeber) Genre:
Bewertung

Aus dem Klappentext:

„Hamburg – eine Prostituierte nach der anderen wird bestialisch ermordet. »Der Hurenkiller geht um«, titelt die Boulevardpresse bereits nach kurzer Zeit. Immer dann, wenn sich die Beamten der Mordkommission dicht an ihrem Ziel glauben, sind sie am weitesten davon entfernt. Rasante Spannung, Gefühle und Verzweiflung … Bis zum überraschenden Ende …“

 

Mein Fazit:

Der Kriminalroman beschreibt das bestialische Abschlachten von Prostituierten im Hamburger Milieu. Ein barbarischer Mörder tötet diese Frauen reihenweise. Zuerst sucht der ermittelnde Hauptkommissar Wegner einen perversen Psychopaten, dann aber kommt ihm die Erkenntnis, dass es Auftragsmorde sind, die er aufzuklären hat. Der Roman endet mit mehreren Festnahmen und Zerschlagung der Mörderbande.

Die Sprache des Buches ist durchweg einfach. Vielfach beschleicht einen der begründete Verdacht, dass die Sätze durch Adverbien und Adjektive unnötig aufgebläht wurden. Darüber hinaus sind viele Details unrealistisch und es werden zahlreiche Vorurteile bedient. So hat z.B. ein im Ausland wegen Totschlages vorbestrafter Mann das Messer, mit dem er seinerzeit die Tat vollbrachte, immer noch in seinem Besitz. Der ermittelnde Kommissar bedroht seine Kollegen ungestraft mit seiner Dienstwaffe, sein Hund zerfetzt ständig Autopolster und gewalttätig ist der Mann ja sowieso. Sogar der Gerichtsmediziner kennt aufgrund einer Leichenschau den Tathergang in allen Einzelheiten, für kleines Geld morden Rumänen bestialisch und Rentner werden grob als Pensionsaffen tituliert.

Soweit zu der Sprache und der Logik. Warum, so fragt man sich, habe ich das Buch überhaupt bis zum Ende gelesen? Weil es spannend war. Und einfach zu lesen noch dazu. Es ist genau die Art von Krimi, die man liest und, ohne weiter darüber nachzudenken, wieder weglegt. Wer Raymond Chandler, Dashiell Hammet oder Eric Ambler verehrt, der sollte von der Lektüre Abstand nehmen. Wer sich einfach nur ein oder zwei Stunden mit einem leicht verständlichen Werk unterhalten mag, der findet in dem Buch das, was man für einen Euro erwarten kann.

Ich vergebe drei von fünf Sternen.